
Casström Safari Hunter
Kaum ein Thema spaltet und vereint die Outdoor-Community so sehr, wie das Thema Messer. Dass es zur absoluten Standardausrüstung gehört ist klar, doch jeder schwört auf seine eigenen Vorlieben: Stahl, Klingenform, Design, Scheide….die Variationen sind schier unendlich. Umso schwerer ist es, sich im Dschungel der Messerhersteller zu orientieren und das passende Modell für sich zu finden.
Während sich für harte Arbeiten feststehende Messer mit Vollerl bewährt haben, erfreuen sich kleinere Beimesser zunehmend größerer Beleibtheit. Gerade bei der Verarbeitung von Lebensmitteln oder feinen Arbeiten empfiehlt es sich, ein solches Beimesser mit im Gepäck zu haben. Durch die kürzere Klinge, die meist geringere Klingenstärke und den feineren Anschliff sind sie besonders führig und eignen sie sich so hervorragend als Ergänzung zu großen Outdoormessern.
Im folgenden Review schaue ich mir für Euch das Casström Safari einmal genauer an. Ein kleines, robustes Beimesser in Vollerlkonstruktion, dass ursprünglich als Skinner für die Jagd entworfen wurde, aber auch im restlichen Outdooralltag, oder als EDC eine super Figur macht.
Klein, aber fein: Casström´s Safari Hunter wurde von dem bekannten Messerdesigner Alan Wood designt.
Lieferumfang
Wer kennt es nicht? Du investierst Geld für neues Gear und legst nochmal das Gleiche für Zubehör oben drauf! Ärgerlich! Nicht so beim Safari: Casström legt dem Messer alles bei, um es in verschiedenen Konfigurationen am Mann zu befestigen. Durch den beiliegenden Lederstreifen und die 2 Buchsschrauben lässt sich das Messer horizontal am Gürtel befestigen. Alternativ kann man das Safari auch mit dem mitgeliefertem Lederriemen als Neck Knife tragen (übrigens auch meine bevorzugte Tragweise).
Im Lieferumfang befinden sich neben Messer, Scheide und Lederriemen noch ein zusätzlicher Lederstreifen inkl. Buchsschrauben, um das Messer horizontal am Gürtel befestigen zu können.
Trageweise
Wie bereits erwähnt, lässt sich das Safari vielfältig am Mann befestigen. Casström spendiert dem Safari in der Ausführung mit Kydexscheide daher einen Lederstreifen, den man mittels Buchsschrauben einfach an der Scheide befestigen kann. Somit lässt sich das Messer horizontal am Gürtel und/oder der Ausrüstung befestigen. Nettes Gimmick wie ich finde!
Meine bevorzugte Trageweise ist es allerdings das Safari als Neck Knife zu nutzen. So habe ich das Messer immer griffbereit. Durch die gut sitzende Kydexscheide ist dies auch kein Problem! Das Safari rastet sauber im Kydex ein.
Leder, Kydex, G-10…what else to say?
Verarbeitung, Material & Ergonomie
Casström ist bekannt für sein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis und das Safari macht hier keine Ausnahme! Natürlich darf man bei diesem Preis keine pulvermetallurgischen Superstähle mit extremer Schnitthaltigkeit erwarten, aber im Praxisgebrauch hat sich der verwendete 12c27 Sandvikstahl bei mir mehr als bewährt. Die Schnitthaltigkeit würde ich als guten Durschnitt bezeichnen, wobei ich dazu erwähnen muss, dass ich das Safari wirklich nur für leichte Tätigkeiten verwende! Durch den sehr feinen Anschliff verwende ich es daher am Liebsten für die Zubereitung von Speisen, oder für das Zurechtschnitzen von frischem Grünholz.
Die Verarbeitung des Safaris ist über jeden Zweifel erhaben! Das G-10 ist sauber mit den Griffnieten verschliffen, nichts steht über und die Auslieferungsschärfe war im wahrsten Sinne des Wortes “hairpopping”. Auch die mitgelieferte Kydexscheide macht eine ordentliche Figur! Das Messer sitz knackig in der Scheide und nichts wackelt!
Trotz seiner geringen Maße liegt das Safari mit seinem vollwertigen Griff erstaunlich gut in der Hand und vermittelt bei allen Arbeiten ein sicheres Gefühl (ich trage Handschuhgröße 10/XL). Der hochgezogene Handschutz sorgt dafür, dass man auch mit nassen Händen nicht so leicht in die Klinge rutschen kann.
Das Safari hat eine stabile, zum Griffende sich verjüngende Vollerlkonstruktion. Vorteil: Der Klingenrücken ist in einem scharfen 90 Grad Winkel angeschillfen, sodass sich Feurstähle entzünden lassen.
Fazit
Mit dem Safari hat Casström ein praxistaugliches kleines Messer geschaffen, dass sich auch hervorragend als feststehendes, §42a konformes EDC eignet. Ich persönlich nutze es sehr gerne in Verbindung mit meinem großen Bushcrafter, da die feine Klinge sehr viel besser geeignet ist, um mich bei der Zubereitung von Nahrung, oder filigranen Arbeiten zu unterstützen. Seitdem ich mit dieser Kombination unterwegs bin, bleibt die Axt immer öfter zu Hause. Der Messerrücken ist mit einem scharfen 90 Grad Winkel angeschliffen, sodass sich auch Feurstähle mühelos anreißen lassen. Für mich ein sehr wichtiger Aspekt!
Der verwendete Sandvik 12c27 Stahl ist sicherlich kein Highendstahl, überzeugt im Alltag aber durch eine gute Schnitthaltigkeit und lässt sich auch im Feld einfach nachschärfen.
Neben all den angesprochenen Features ist es aber vor allem das Design des Safaris, dass es für mich so interessant macht, denn sind wir mal ehrlich: Ein Messer muss einfach gut aussehen! Die oliven G-10 Schalen, die sauber verarbeitete Kydexscheide und der gute Lieferumfang machen das Safari daher für mich zu einem praxistauglichen Begleiter in der Wildnis und im Alltag, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!
Im direkten Größenvergleich sieht man deutlich, dass ein Beimesser kein vollwertiger Ersatz für ein richtiges Outdoormesser ist und nur als Ergänzung zu verstehen ist.
Daten & Informationen
Schliff: Hohlschliff
Griff: G10, Aluminium Hardware
Maße: Total 16 cm / Klinge 65 x 22 x 3 mm (tapered tang)
Scheide: Kydex
Stahl: Sandvik 12c27 , HRC 54-61
Garantie: 25 Jahre
Gewicht: ca. 90 g (knife only)
Homepage: https://www.casstrom.com